Grundsätzlich wird Stahlbeton als nicht brennbar (Brandklasse A) eingestuft. Es besteht jedoch ein erhebliches Gefährdungspotential, z. B. für Betondeckenträger und Stützen aus Stahlbeton.
Die Betonschichten unter der Stahlanlage sind ca. 3cm dick. Diese Betonschichten platzen durch starke Erwärmung bzw. leiten auch Hitze an die Stahlteile weiter. Daraus resultierend entstehen weitere Betonabplatzungen und der Stahl verformt sich. Die tragende Spannung lässt zu 50% nach.
Bei diesen Stahlbetonteilen, z. B. im Fall eines Zimmervollbrandes, kündigt sich der Einsturz einer Decke unterhalb einer Betondecke nicht an. Dieses Ereignis passiert innerhalb weniger Minuten.
Um die Einsturzgefahr bei einem Brand zu verringern, wird empfohlen, Stahlbetondecken in Wohnungen, Gewerbe- und Industriebau bei zu erwartender Brandlast mit Brandschutzplatten zu verkleiden.
Eigentlich sind diese Brandschutzplatten als Hitzeschutz vorgesehen, damit die Temperaturen in der Stahlanlage bzw. in der Betonoberfläche – aus dem Brandraum gesehen -sich nicht zu stark aufheizen und so berechenbar werden, z. B. mit F90, und sich somit auch der Rettungsweg und die Rettungsmöglichkeiten verlängern.
Selbst im Einfamilienwohnhaus mit Stahlbetondecken kann es aufgrund einer Brandlast zu plötzlichem Versagen kommen.
Bei einer Brandlast von ca. 575°C verlieren die Stahlbetoneinlagen 50% ihrer Festigkeit. Der gesamte Festigkeitsverlust wird bei etwa 1.200°C erreicht.
Bei der Brandlast eines normalen Zimmerbrandes (vollmöbliertes Zimmer) wird in ca. 30 Minuten Vollbrand eine Temperatur im Bereich der ungeschützten Stahlbetondecke von ca. 600°C erreicht.
Fazit:
Selbst bei Einfamilienwohnhäusern sollten tragende Stahlbetonteile, z. B. Deckenstützen und Pfeiler zum Brandschutz ummantelt werden.